Seit den 1980er Jahren behaupten neoliberale Lobbyisten, dass das Wirtschaftswachstum nicht nur die Banksafes der Reichen füllt, sondern mit der Zeit auch die unteren Einkommen anhebe. Diese „Trickle-Down“-Theorie wurde eine Hauptstütze der Wirtschaftspolitik westlicher Staaten. Als ihr Namensgeber gilt David Stockman, Chefberater des ehemaligen US-Präsidenten Ronald Reagan. Hier in Deutschland heißt das: "Wenn es der Wirtschaft gut geht, geht es uns allen gut."
Der US-Ökonom Paul Krugman bemerkte allerdings schon 2008: "Wir warten nun seit 30 Jahren auf diesen Trickle-Down-Effekt."
Heute, am 19.01.2012 veröffentlicht die Nicht-Regierungs-Organisation Oxfam eine Studie darüber, wie die Einkommensspreizung in Abhängigkeit vom Wirtschaftswachstum der letzten zwanzig Jahre in verschiedenen Ländern sich entwickelt hat. Ergebnis: In Ländern mit hohen Einkommensunterschieden gebe es überhaupt keine Auswirkung des Wirtschaftswachstums auf die Armut. „Diese Analyse zerstört ein für alle mal die selbstgefällige Annahme von Regierungen, sie könnten warten, bis das Wirtschaftswachstum zu den Armen durchsickert", schreibt die Co-Autorin der Studie, Caroline Peace.
Die auf Zahlen der Weltbank gestützte Untersuchung bestätigt somit wissenschaftlich die Politik der Linken für eine aktive staatliche Umverteilung von oben nach unten.
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