Kaum zu glauben: Der britische Premier droht der wütenden arbeitslosen Jugend
die Armee auf den Hals zu hetzen – Bürgerkrieg würde man das nennen, wenn es in Afrika oder Lateinamerika stattfindet – da wie dort zum Schutz der Freiheit der „City“, sich am Elend plattgemachter Industriereviere zu bereichern. Unrecht gegen Unrecht, die kleinen Plünderer machen es den großen Plünderern am Gemeinwohl nach. Auf der Strecke bleibt mit dem friedlichen Zusammenleben also die Demokratie. Militärgewalt als Kehrseite der Spekulationsökonomie, da wie dort.
Der nächste logische Schritt muß sein, die vom Neoliberalismus ruinierten Stadtteile einzumauern und sich selbst zu überlassen. Denn die oberen Zehntausend haben weiß Gott im Moment größere Sorgen, als sich mit kleinen Plünderern zu prügeln – der Euro brennt! Das System der kollektiven Plünderung geht im Staatsschuldensumpf unter!
Während die Sensationsmedien noch in Englands rauchende Ruinen starren und das britische Bürgertum Rache an seiner ungehorsamen Jugend nimmt...
...richten Europas Börsenzocker die Blicke auf – Berlin. George Soros, einer ihrer Obergurus sieht in der Reichsverweserin der Deutschen Bank AG, Angela Merkel, eine Hauptschuldige für die aktuelle Zuspitzung: „Die Eurokrise hatte ihren Ursprung in der Entscheidung von Bundeskanzlerin Angela Merkel, für Zahlungsausfälle nicht die Europäische Union, sondern jeweils die einzelnen Länder bürgen zu lassen. Und es war das deutsche Zögern, das die Griechenland-Krise verstärkte und zu der Ansteckung führte, die sie in eine Existenzkrise für Europa verwandelte.“ (Handelsblatt 12.08.11)
Die eher linksliberale französische Zeitschrift Le Monde Diplomatique warnt, die „neue national verengte Haltung Deutschlands“ drohe die Eurozone zu sprengen: „Sobald das Thema ‚Rettung vor einem Staatsbankrott‘ auftaucht, liefert Angela Merkel eine einstudierte Pantomime ab, die ihren Unwillen zu weiteren deutschen Zahlungen ausdrücken soll... Wenn sich die europäische Geldpolitik nach den deutschen Interessen richtet, werden die riesigen strukturellen Ungleichgewichte nur noch weiter anwachsen. Dann aber müssen die Deutschen entweder für die Korrektur dieser Ungleichgewichte zahlen oder sich damit abfinden, dass der Euro nicht primär den deutschen Interessen dient. Sollten sie beides ablehnen, kann der Euro nicht überleben.“ (zitiert nach www.nachdenkseiten.de)
Das linke Neue Deutschland hingegen erinnert sich beim Stichwort „einmauern“ prompt an die Berliner Mauer und zieht aus deren Scheitern einen wahrhaft treuherzigen Kurzschluß: „Nur durch eine friedliche Wende – unter Nutzung auch linksreformerischer Ideen – wird sich die Demokratie halten können. Einen Kurswechsel innerhalb der herrschenden Klasse – nicht weniger ist verlangt.“ (ND 11.08.11, Seite 15)
Das nennt man wohl „den Bock zum Gärtner machen.“ Der Bock, in Gestalt des deutschen Wirtschaftsministers, hat derweil nichts eiligeres zu tun, als sich neue deutsche Spardiktate für alle Euroländer auszudenken, um sie dem deutschen Kapitalexport zu öffnen. Weil das doch in Griechenland so gut klappt.
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