Als in den neunzehnhundertachtziger Jahren der Papst Woityla nach München kam, empfingen ihn einige junge Leute in einem Teufelskostüm und mit Schildern: „Der Papst soll arbeiten gehen.“ Eine Handvoll nur im tiefschwarzen Bayern protestierte damals gegen die Millionen DM, die der kirchenfürstliche Besuch verschlang. Das waren noch Peanuts gegen den Ratzinger-Prunk: 120 Millionen Euro kostete der Weltjugendtag in Köln, mindestens 50 Millionen Euro der Papstbesuch in Spanien. Da waren es im tiefschwarzen Spanien schon tausende Jugendliche, die riefen: „Von meinen Steuern null für den Papst!“
So asozial dieser Aufwand angesichts einer Arbeitslosigkeit von 20 Prozent in Spanien ist: Ich fände es nicht richtig, einem Greis, der keinen Tag in seinem Leben je gearbeitet hat, auf seine letzten Jahre noch einen Arbeitsplatz freizumachen, nach dem die Jungen Schlange stehen. Nein, arbeitslos soll er werden, von Hartz IV leben. Und sein ganzer Hofstaat mit. Dann wäre er mit seinem Latein schnell am Ende. Und die Welt hätte eine Ungerechtigkeit weniger.
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