Freitag, 20. November 2015

Notizen aus der Provinzhuptstadt: „Tarifvertrag für ServiceDO !!“


„Weihnachten 2015 naht und es gibt nach sieben Monaten Verhandlungen immer noch kein Tarifergebnis bei der ServiceDO.“ Dr. Christian Tödt, Mitglied der Fraktion DIE LINKE & PIRATEN sowie des Aufsichtsrates des städtischen Klinikums, ist verärgert über die Dauer der Tarifverhandlungen bei der ServiceDO. Denn auch in der 4. Verhandlungsrunde am 13.11.2015 ist es immer noch nicht zu einem tragfähigen Tarifergebnis für die über 400 ServiceDO-Beschäftigten gekommen.

Das Problem: Die ServiceDo-Beschäftigten, die sich unter anderem um die Reinigung der Krankenhaus-Räume und OP’s kümmern, die die Küche bewirtschaften, die in der Sterilisationsabteilung oder im Transport/Entsorgung arbeiten, verdienen teilweise bis zu 5 Euro weniger in der Stunde als Angestellte des Klinikums, die die gleiche Arbeit verrichten und nach Tarif bezahlt werden. Sie erhalten keine Jahressonderzahlung, geringere Zuschläge und auch keine betriebliche Altersversorgung wie ihre Kolleginnen und Kollegen beim Klinikum. Und seit 2005 – dem Jahr, als die ServiceDO als eigenständige Servicegesellschaft gegründet wurde – gab es für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nur in 2014 und 2015 Lohnerhöhungen, da der Beginn der Tarifverhandlungen nahte. Das entspricht seit 2005 einem Kaufkraftverlust von fast 14  Prozent. „Unfassbar“, kommentiert Dr. Tödt. Die Fraktion DIE LINKE & PIRATEN fordert deshalb die Geschäftsführung des Klinikums auf, sich endlich zu bewegen. „Vor allem aber fordern wir den Oberbürgermeister und Aufsichtsratsvorsitzenden des Klinikums, Herrn Sierau, auf, endlich und zeitnah sein Wahlkampfversprechen einzulösen“, sagt Dr. Tödt.

Im Frühling 2014 hatte Ullrich Sierau vor der versammelten ServiceDO-Belegschaft angekündigt, dass er – im Falle seiner Wiederwahl – der Vorsitzende des Aufsichtsrats bleiben wolle, um einen Tarifvertrag mit umzusetzen. „Passiert ist seit dem nichts“, kritisiert Dr. Tödt, der 2014 ebenfalls als OB-Kandidat angetreten war. „Ganz im Gegenteil: Im Laufe der Jahre ist es zunehmend zu einer Arbeitsverdichtung der Betroffenen gekommen. So wurde von ServiceDO etwa auch das Catering für einige Kitas und die Flüchtlingsversorgung übernommen, und das bei gleichbleibend niedriger Bezahlung.“

Es könne einfach nicht angehen, dass eine kommunale Tochtergesellschaft ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu Dumpinglöhnen beschäftige, ergänzt der Fraktionsvorsitzende der Linken &  Piraten, Utz Kowalewski. Es stehe zu befürchten,  dass so viele betroffene Kolleginnen und Kollegen von ihrem Einkommen nicht leben könnten und deswegen ergänzende Sozialleistungen in Anspruch nehmen müssten. „Das ist einfach beschämend und muss nach zehn Jahren endlich geändert werden. Wir fordern die gleichen tariflichen Bedingungen für die ServiceDO-Beschäftigten, die auch ihre Kolleginnen und Kollegen im Klinikum erhalten.“

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