Wie die Polizei am Mittwoch mitteilte, gibt es keine Anhaltspunkte über eine Zunahme von Straftaten durch Ausländer. Auch einzeln genannte Gerüchte konnten durch Polizei-Angaben oder Nachfragen bei angeblich Betroffenen durch Reporter von NDR 1 Radio MV widerlegt werden.
Kein Anstieg von Diebstählen in Supermärkten gemeldet
So sollen Flüchtlinge in einem Supermarkt in Neubrandenburg
ungestraft Ladendiebstähle begangen haben. Vorwiegend in den Abendstunden
ließen die Kassierer Asylbewerber mit gestohlenen Waren angeblich schlicht an
der Kasse vorbeigehen, um den Verwaltungsaufwand zu sparen, hieß es. Ein
Sprecher des Unternehmens bestritt auf Nachfrage von NDR 1 Radio MV am Mittwoch
ausdrücklich, dass es derartige Vorfälle gegeben habe.
Ein Gerücht über angeblich geschlachtete Pferde in der Nähe
der Erstaufnahme-Einrichtung Stern Buchholz in Schwerin erwies sich ebenso als
unzutreffend. Nach Recherchen von NDR 1 Radio MV hat die Polizei die Vorwürfe
geprüft und als haltlos verworfen.
Auch für die vermeintliche Vergewaltigung einer Frau von
mehreren dunkelhäutigen Männern in Schwerin gibt es keinerlei Beweise.
Wo die Gerüchte herkommen
Die Meldungen tauchen Informationen von NDR 1 Radio MV
zufolge meist zuerst in einschlägigen Internet-Foren auf. Das Gerücht über die
geschlachteten Pferde konnten Reporter des NDR bis zu einem anonymen Nutzer
zurückverfolgen, dessen Name den Zusatz "von der Maas bis an die
Memel" (aus der in rechtsextremen Kreisen verwendeten ersten Strophe des
Deutschlandliedes) trägt.
Nach Polizeiangaben gibt es keinen messbaren Anstieg von
Straftaten, die durch Ausländer begangen werden. Hingegen ist die Zahl der
politisch motivierten Delikte im Zusammenhang mit Asylbewerberunterkünften (Brandanschläge,
Farbschmierereien, verbotene Kennzeichen ua.) nach Polizeiangaben im Vergleich
zum Jahr 2014 in diesem Jahr um 200 Prozent gestiegen.
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