Mehr Jobs, weniger Arbeitslose. Die Arbeitslosenquote in Dortmund sank im Dezember um
sage und schreibe 0,1 auf 11,1 Prozent. Insgesamt waren 33.773
Menschen arbeitslos gemeldet. Davon 6.127 Personen bei der Arbeitsagentur und
27.646 Menschen beim Jobcenter.
Deutlich war der Rückgang der
Arbeitslosen, die 55 Jahre und älter sind: im Vergleich zum
Dezember
des Vorjahres um minus 8,7 Prozent.
Ebenso
erfreulich ging die Jugendarbeitslosigkeit zurück: im Vorjahresvergleich um 119
Personen oder 3,9 Prozent.
Derzeit
stehen 7.054 Stellen zur Besetzung offen. Das sind gut 1.300 Stellen mehr als
im Dezember 2015. 140 Stellen wurden im Bereich Gesundheits- und Sozialwesen
neu gemeldet, 142 Stellen im Bereich Handel, Instandhaltung und Reparatur von
Kraftfahrzeugen und 156 Stellenmeldungen im Bereich freiberufliche,
wissenschaftliche und technische Dienstleistungen.
Dass die (um diverse Warteschleifen geschönte) Statistik seit
Monaten immer besser aussieht, über diese Jubelmeldungen
könnte man sich freuen – wäre nicht die Arbeitslosenquote hier unverändert fast
doppelt so hoch wie im Bundesdurchschnitt und hätte
nicht der Dortmunder OB groß getönt, schon 2015 die Arbeitslosenquote unter 10
Prozent zu drücken und sähe nicht die Wirklichkeit der neuen Jobs weniger
erfreulich aus.
Denn die Zahl der Erwerbstätigen sagt nichts über die Art der
Erwerbstätigkeit. Teilzeitjobs, Leiharbeit, Werkverträge, Scheinselbstständigkeit,
Minijobs: die prekären Jobs sind weder mit dem Mindestlohn noch mit den Appellen
der ARGE an Dortmunds Unternehmer verschwunden. Wer so arbeiten muss, kann sich kaum
über seine Beschäftigung freuen. Zumal selbst wer auf Mindestlohnniveau
unbefristet und in Vollzeit beschäftigt ist, kaum genug Geld für das menschenwürdige
Überleben einer Familie heim bringt.
Wichtig wäre deshalb eine Qualitätsoffensive der Wirtschaftsförderung
zusammen mit den Kammern und Verbänden. Angesichts der gedämpften Konjunkturprognosen
besteht hier reichlich Handlungsbedarf. Tausende Flüchtlinge müssen in den Arbeitsmarkt integriert
werden, immer noch warten knapp 15.000 Langzeitarbeitslose
auf eine Chance.
Ihnen existenzsichernde Arbeit anzubieten, dazu wären eigene Anstrengungen auch der Lokalpolitik
nötig – stattdessen starrt man in
Dortmund auf Frau Nahles und die schwarze Null in Berlin.
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