Betrachtungen der Schlecker-Betriebsrätin Mona Frias
(Auszug aus clara Nr. 23, Zeitung der LINKEN Fraktion im Bundestag)
„...Für die reine Gewinnmaximierung waren die Zustände in den Filialen offensichtlich egal. Die Firmenphilosophie »Wir sind Händler aus Leidenschaft« konnten wir in der Zeitung lesen, nicht aber im Alltag am Arbeitsplatz erleben.
Nun muss nach neuesten Meldungen die Hälfte der Belegschaft gehen, das sind über 13.000 Arbeitsplätze. Wir sind traurig, wütend und sehr zornig, wie mit Schicksalen unserer Kolleginnen gespielt wurde. Der Betriebsrat ist, entgegen gesetzlicher Regelungen, natürlich wieder nicht informiert worden. Ob und wie lange es Schlecker als Unternehmen geben wird, weiß niemand. Anton Schlecker hat einen Spruch nicht verinnerlicht: Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit. Die soziale Marktwirtschaft kann auf das Unternehmen Schlecker als funktionierendes Beispiel nicht verweisen. Mitbestimmung? Nein. Gleichstellung von Mann und Frau? Nein. Faire Bezahlung? Nein. Dass so etwas in Deutschland möglich ist, finde ich schade. Fest steht, dass sich in jedem Fall bei Schlecker und in der Gesellschaft zum Schutz der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer etwas ändern muss. Die politischen und sozialen Rahmenbedingungen lassen einen Teil der Bevölkerung durch die Gesetze, die das gesellschaftliche Leben regeln, im Stich. Ich erwarte von den Politikerinnen und Politikern, dass sie Gesetze machen, die für alle einen sozial gerechten Alltag möglich machen. Nicht nur bei Schlecker.“
Mona Frias (46) ist Betriebsrätin bei Schlecker in Berlin. Seit 1995 arbeitet sie für die Drogeriekette und kämpft dort für die Rechte der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
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http://www.linksfraktion.de/clara/unregulierte-finanzmaerkte-ratingagenturen-gekaufte-politiker-fuegen-ihnen-demokratie-schweren-schaden/wer-sich-nicht-wehrt-lebt-verkehrt-2012-03-15/
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