Vor dem Hintergrund der ungeheuren Zerstörungen Dortmunds im 2. Weltkrieg war es umso bewundernswerter, dass die Malocherstadt schon 1947 bis 1956 sich den Neubau eines Museums für moderne Kunst leistete. Noch dazu wurde dies Gebäude selbst eine Perle zeitgenössischer Baukunst. Seine Innenarchitektur bildet eine der gelungensten Raum-Licht-Kompositionen deutscher Museen. Und noch niemand prahlte damals von "Westfalenmetropole" und "Kulturhauptstadt" - umso mehr wären die Marktschreier von heute eigentlich verpflichtet, das Baudenkmal zu erhalten und zu pflegen.
Doch am 2. Mai 2013 beschloss
eine Dortmunder Ratsmehrheit - gegen die Stimmen nur der Linksfraktion! - das
Museum abzureißen und das Grundstück an einen privaten Investor zur
"Verwertung" zu verhökern, der dort in bester Citylage, mit eigenem
Park drum herum, hochpreisige Seniorenresidenzen errichten will.
Seit zwanzig Jahren schon
hatte die banausische Stadtspitze das Baudenkmal verkommen lassen. Und seit
2003 der Radeberger Bierkonzern (Oetker) seine Dortmunder Unionbrauerei
liquidierte und der damalige OB die Chance witterte, im Brauereiturm sich ein
monströses Denkmal zu setzen, arbeiteten die Banausen um ihn herum zielstrebig
auf das Ende des Museums am Ostwall hin. Alle Angebote von verschiedenen Vereinen
und Verbänden, das Gebäude zu sanieren und weiter öffentlich kulturell zu
nutzen, wurden trickreich sabotiert, Proteste stur ausgesessen. Nun haben die
Privatisierer öffentlicher Werte ihr Ziel erreicht. Das unterscheidet Banausen
von Malochern.
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