Donnerstag, 15. Mai 2014

Privatisierung der türkischen Bergwerke ist die Ursache des Grubenunglücks

"Das viel beschworene türkische Wirtschaftswachstum gründet sich auf der zunehmenden Privatisierung, Flexibilisierung und der größtmöglichen Ausbeutung von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern, verbunden mit dem rigorosen Abbau von Arbeiter- und Gewerkschaftsrechten unter der AKP-Regierung. So war das Kohlebergwerk in Soma bis zu seiner Privatisierung im Jahr 2005 in öffentlicher Hand. Durch Entlassungen, Lohndumping, ausufernden Einsatz von Leiharbeit, Sparmaßnahmen am Arbeitsschutz, Unterdrückung von gewerkschaftlicher Organisierung wurde das Umsatzziel von 300 Millionen Lira in 2012 auf 700 Millionen in 2014 gesetzt. Dank der engen Nähe des Konzern-Chef Alp Gürkan zum türkischen Ministerpräsidenten Erdogan brauchte das Unternehmen unangekündigte Sicherheitsüberprüfungen des Kohlebergwerks oder Sanktionen wegen des Unterlaufens von Standards nicht zu fürchten."
(Sevim Dagdelen, Sprecherin der Fraktion DIE LINKE für Internationale Beziehungen, zur Katastrophe im Kohlenbergwerk bei Soma, bei der 280 Bergleute getötet worden sind)

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