Nun kommt es noch viel schlimmer, als selbst wir LINKEN im Dortmunder Stadtrat und die Umweltverbände befürchteten. Nach Informationen des "SPIEGEL" drohen dem Dortmunder Energieversorger DEW21 GmbH dreistellige Millionenverluste durch den Atom- und Kohlemulti RWE. Es geht um das „Pannenkraftwerk“ GEKKO in Hamm, dessen Anteile mittlerweile wertlos seien, wie das Magazin am Freitag berichtete.
Die
RWE AG hatte im Jahr 2007 23 Stadtwerken in NRW Beteiligungen am Bau eines neuen
Kohlekraftwerks in Hamm mit rosigen Versprechungen schmackhaft gemacht. DEW21 war
gleich mit 107 Mio € eingestiegen, finanziert über Bankkredite, der Dortmunder Stadtrat
hatte gegen heftigen Protest der LINKEN und der Grünen mit nur einer Stimme
Mehrheit zugestimmt. Insgesamt halten die 23 kommunalen Versorger knapp ein
Viertel der 2,4-Milliarden-Investition.
Immer wieder sorgte Gekko wegen Verzögerungen, Störfällen und steigenden
Kosten für Schlagzeilen. Letzter Knackpunkt ist der dauerhafte
Totalausfall eines ganzen Kraftwerksblocks. Zu Jahresbeginn berichteten Medien, dass einer der beiden Kraftwerksblöcke niemals ans Netz gehen könnte, nachdem aus ungeklärten Gründen
Salzsäure eingeleitet worden war.
Seit Monaten liefen Verhandlungen über einen Verlustausgleich für die
beteiligten Kommunen. Die Fraktion DIE LINKE & PIRATEN hatte verlangt, darüber den Rat zu
informieren, was die Verwaltung mit Hinweis auf noch laufende Gespräche
ablehnte.
Jetzt
hat der Konzern den betroffenen Stadtwerken in einem Schreiben einen Ausstieg
aus dem Projekt und die Übernahme ihrer Anteile zu einem symbolischen Kaufpreis
von einem Euro angeboten, so der SPIEGEL. Das bedeutet den Totalverlust des
Investments. Ein RWE-Sprecher wollte zu dem Bericht keine Stellung nehmen und
verwies darauf, dass Vertraulichkeit bei den laufenden Gesprächen vereinbart sei.
Das bestätigt erneut unseren jahrelangen Kampf, die Energieversorgung unserer Stadt dem Einfluss der RWE zu entziehen.
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