Die Fraktion DIE LINKE & PIRATEN verurteilt den Zweckoptimismus der
Dortmunder Flughafen-Leitung.
Zum gerade vorgestellten Jahresabschluss 2016 des Flughafens erklärt
Ratsmitglied Carsten Klink, der finanzpolitische Sprecher der Fraktion DIE
LINKE & PIRATEN:
„Der Regionalflughafen
Dortmund hatte im Jahr 2016 rund 3,3 Prozent weniger Passagiere als 2015. Das
Ergebnis 2016 verbesserte sich aber trotzdem um rund 3 Millionen auf Verluste von knapp unter 15
Millionen Euro. Ein Erfolg? Bei genauem Hinsehen
erweist sich die Ergebniskosmetik als Mogelpackung. Konkret wurden
Rückstellungen für die Zusatzversorgungskasse der Mitarbeiter aufgelöst. Nur so
und mit weniger Abschreibungen konnten die Verluste in 2016 gesenkt werden.
In 2017
werden die Verluste natürlich wieder erheblich steigen, das plant der Flughafen
selbst. Mit viel Rückenwind könnte die Passagierzahl zum Jahresende gerade mal
die Verluste von 2016 ausgleichen. Und Rückstellungen aus der Altersversorgung
lassen sich nur ein einziges Mal wegstreichen. Das bei der EU in Brüssel zur
Genehmigung eingereichte „Zukunftskonzept 2023“ ist damit schon heute nur noch
ein frommer Wunsch.“
Carsten Klink: „Damit
wird das Scheitern des Dortmunder Geschäftsmodells als Billigflughafen für
jeden sichtbar."
Extrem hoch wird in der Branche auch das Risiko einer Abwanderung der
Billig-Airlines von den kleinen Regionalflughäfen zu den großen internationalen
Drehkreuzen wie Frankfurt eingeschätzt. Die Fluglinie Wizz Air, die rund die
Hälfte der Passagiere in Dortmund abfertigt, plant ihre Flotte auf schwerere
Maschinen umzurüsten. Dortmunds Startbahn ist für sie zu kurz und müsste mit
vielen zig-Millionen verlängert werden. Infolge des flacheren Abflugs der schweren
Maschinen müssten auch alle passiven Schallschutzmaßnahmen nachgebessert
werden.
Johannes Kleinschnittger, Unternehmer und sachkundiger Berater der Fraktion: „Das gesamte Konzept der Billigflieger in Dortmund bewegt sich weiterhin wirtschaftlich und sprichwörtlich in dünner Luft. Davon zeugt auch die Risikoeinschätzung der Flughafenleitung für die Zukunft. Demnach wird das Abwanderungsrisiko von Airlines hoch eingeschätzt. Geht die Wizz Air, stirbt der Flughafen. Aber statt der Rückkehr zum Geschäftsflughafen will die Flughafenleitung weitere Ausbaumillionen in den Wind setzen“.
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